Donnerstag, 18. Mai 2017

Gruesse aus Paraty (Brasilien)

Wir sind jetzt etwas mehr als eine Woche unterwegs und haben das Gefuehl, schon eine kleine Ewigkeit weg zu sein. Bis jetzt ist alles prima aufgegangen und wir haben eine Menge neuer Eindruecke im Gepaeck. Ich war betreffend Sao Paulo ja im Vorfeld recht skeptisch, doch die Stadt stellte sich als sehenswerter heraus als erwartet. Mit der Metro konnten wir uns gut und sicher bewegen und auch in der Stadt selbst hatten wir ein gutes Gefuehl. Da Ayrton Senna in Sao Paulo aufgewachsen ist, besuchten wir zuerst den Ayrton Senna Park, im Glauben daran, dass es dort sicher ein Monument gibt von ihm. Auf der Suche nach dem Denkmal kamen wir an einer kleinen Autowerkstatt vorbei. Ein aelterer, vom Leben gezeichneter Herr sass etwas gelangweilt in einem Sessel und schaute nach draussen. Als wir rein schauten, begruesste er uns freundlich und hilfsbereit. Obwohl er nur portugiesisch sprach, konnte Silvan ein paar Worte mit ihm wechseln. Er hatte mega Freude, dass wir ihn nach Ayrton Senna fragten. Er selber scheint ein Freund von ihm gewesen zu sein und ist mit ihm in der Gegend aufgewachsen. Ein Denkmal gibt es dort aber nicht.
Als naechstes erkundeten wir den staedtischen Markt - ein grosses historisches Gebaeude in dem es Unmengen Lebensmittel gibt - Fleisch, Gemuese, Obst, Fisch, eingelegte Spezialitaeten, Kaese, getrocknete Lebensmittel, Oel usw.. Es ist bunt ueberall wo wir hinschauen. Zudem gibt es jede Menge Imbissstaende und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Das taten wir dann auch.
Zu Fuss gingen wir weiter zum staedtischen Theater. Auf dem Weg dahin kamen wir durch Strassen, die wiederum gesaeumt waren von kleinen Spezialitaetenmaerkten, von Geschaeften mit Kleidung, Spielwaren, jenstes Partyzubehoer, Karnevalskostuemen, Schmuck und Menschenmassen - Trubel pur.
Wir bogen ab in eine Seitenstrasse und eine Ecke weiter standen wir in einer anderen Welt - im Geschaeftsviertel, wo sich die grossen Banken befinden und es ueberdachte Staende gibt, wo Geschaeftsleute sich die Schuhe putzen lassen koennen. Wenig spaeter kamen wir durch eine wunderschoen angelegte Parkanlage, die im Rahmen des Thaeterbaus angelegt wurde. Generell gibt es sehr viel Gruenflaechen in Sao Paulo.
Das Theater konnten wir besichtigen - ein sehr schoener Bau, der der Mailaender Oper nachempfunden ist und um 1920 erbaut wurde.

Von Sao Paulo aus nahmen wir den 11stuendigen Nachtbus nach Ouro Preto. Die Busse sind sehr bequem und sauber. An Board gibt es eine Toilette. Die Preise sind einheitlich und die Busse sind puenktlich. Zudem war der Busfahrer sehr nett, wuenschte uns beim Einsteigen eine gute Fahrt und kuendigte die Pausen an, die er unterwegs vor hatte. Im Vergleich zu Asien sind das Welten!

Unser Hostel in Ouro Preto war eine kleine Perle im Gruenen. Die Besitzer sind sehr tierfreundlich und stellen immer frisches Obst in den Garten. So konnten wir ueber 10 verschiedene Vogelarten (unter anderem Kolibris) und Makakenaeffchen beobachten und fuettern. Fuer mich natuerlich ein Highlight.
Ouro Preto selbst ist ein wunderschoenes Staedtchen mit vielen malerischen, historischen Haeusern und vielen extrem steilen und engen Kopfsteinpflasterstrassen. Ein Albtraum fuer jeden Fahranfaenger, da er an jeder Strasse am Berg anfahren muss. Kaum zu glauben, dass es Stadtbusse gibt. Die haben an den steilen Strassen recht zu schnaufen, aber dennoch kommen sie ueberall recht gut durch.
Ouro Preto ist eine Goldminenstadt. Hier wurden von 1700 bis 1820 ca. 1200 Tonnen Gold abgebaut und komplett nach Portugal verschifft.

Von Ouro Preto ging es weiter nach Rio. Dort angekommen war es gar nicht so einfach ein Taxi zu bekommen, denn unser Hostel befand sich zuoberst in einer Favela (Armenviertel). Die Taxifahrer wollten grad nochmal 20 Reais mehr nur fuer das Hochfahren... die wir dann aber doch nicht gezahlt haben. Nachher wussten wir aber, warum sich die Taxifahrer so straeubten. Als unser Taxi in die Favela abbog, haetten wir am liebsten grad wieder kehrt gemacht. Kaputte Haueser und jede Menge Muell saeumten die Strasse. An jeder Kreuzung fragte der Fahrer, hier? Und wir zeigten immer weiter hinauf - bis die Strasse zuende war.
Das Hostel selbst war dann aber recht freundlich eingerichtet. Wir konnten uns auch jederzeit sicher in der Favela bewegen und so gewoehnten wir uns recht schnell an unsere Location.
Rio ist so gross und facettenreich. Nach zwei Tagen Erkundungstour genossen wir noch einen Strandtag am Ipanema Beach. Leider waren die Wellen ueber 2m hoch, so dass man kaum richtig baden konnte. Es war dennoch ein Spass. :-)

Aktuell geniessen wir die Ruhe im malerischen Staedtchen Paraty. (Von hier aus wurde das Gold aus Ouro Preot nach Portugal verschifft.) Wir schreiben Tagebuch und machen die weitere Reiseplanung. Wie wir uns entschieden haben, gibt's dann im naechsten Blogeintrag zu lesen. 

Seid ganz herzlich gegruesst,
Silvan & Katja

Bilder von Sao Paulo, Rio und Ouro Preto

(wenn man mit der Maus ueber das Bild faehrt, sieht man die Bildbeschriftung)

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