Montag, 31. Juli 2017

Fantastische Galapagosinseln

Nach den letzten reiseintensiven Tagen in Kolumbien, gönnten wir uns (nach dem Grenzübertritt nach Ecuador) in Otavalo ein paar ruhige Tage. Obwohl die Umgebung mit all den Vulkanen und Lagunen extrem schön sein sollte um zu wandern, zogen wir es vor, die Seele etwas baumeln zu lassen.
Otavalo ist bekannt für seinen Markttag am Samstag wo nebst dem Viehmarkt (man weiss ja nie wenn man ein Lastesel braucht) und dem Gemüsemarkt auch ein Textilmarkt stattfindet. Die ersten beiden sind etwas ausserhalb vom Zentrum, der Textilmarkt nimmt nebst dem Hauptplatz auch diverse Strassen in Beschlag. Der Markt leuchtete nur so von all den grellen, natürlichen Farben. Ein Genuss für das Auge wo man nicht genug kriegen kann

Hier in Ecuador sind die Distanzen der einzelnen Destinationen angenehm kurz, so kamen wir nach einer kurzen Busfahrt bereits in Quito an. Quito wie auch Otavalo liegen auf ca. 3000m, dies ist bereits eine erste Aklimatisierung an die von uns geplanten Wanderungen. Irgendwie hatten wir von Quito eine andere Erwartung und diese Stadt, sie wird wohl nicht zu unseren Highlights gehören. Da Quito bereits südlich vom Äquator liegt, reisten wir mit dem lokalen Bus nochmals etwas nördlich zur Mitad del Mundo (Mitte der Welt). Aufgrund der Empfehlungen von anderen Reisenden, besuchten wir nicht die Hauptstätte, sondern einen kleinen Indio-Park nebenan. Nach einem kurzen Rundgang und einigen Infos zu den Kulturen, zeigten die Guides uns die "Eigenheiten" hier am Äquator. Ein Versuch mit der Schwerkraft, das Balancieren von einem Ei (die Spitze) auf einem Nagelkopf, sowie das Phänomen von dem sich drehenden Wasser beim Abfluss. Exakt auf dem Äquator sieht man keinen Wirbel, im Norden entgegen dem Uhrzeiger, im Süden im Uhrzeigersinn. Die Experimente klappten alle und wir können uns noch heute nicht ganz erklären wieso, da gemäss anderen Quellen der Äquator nicht eine genaue Linie ist, sondern eine Zone von ca. 5km. Auf jeden Fall ein gemütlicher Ort um sich etwas verwirren zu lassen :-)

Uns beschäftigte schon seit einiger Zeit die Planung von unserem Galapagosbesuch, da wir diesen vor Ort organisieren. Bereits für den Flug hatten wir ca. einen halben Tag benötigt, da die günstigen Flüge scheinbar nur mit einheimischen Kreditkarten bezahlt werden können..... Um die weit entfernten Tauchspots zu besuchen gibt es nur die 8 tägigen Tauchboote, wobei diese bei ca. 4-5000 CHF beginnen - somit auch keine Option für uns. Wir buchten dann in Quito eine Last Minute Tour für eine 5tägige Bootstour. Glaubt man dem Reiseführer sieht man so viel mehr von den Inseln.Bei den Last Minute Tours muss man halt nehmen was noch uebrig bleibt... so buchten wir eine First Class Tour, wobei das Bett und das Zimmer grösser schien als alles jeh zuvor - sogar als unser Zimmer zu Hause!!

Das Galapagosarchipel liegt vor Equador auf Höhe des Äquators und umfasst diverse Inseln. Vier davon sind bewohnt und bieten auch Übernachtungsmöglichkeiten, wobei die Fähren zwischen den Inseln jeweils zwischen 2-3h (auf teils rauher See) benötigen.
Das Klima auf den Galapagosinseln wird von den Strömungen bestimmt. Momentan ist der kalte Humboldstrom aktiv und sorgt für eher kühlere Temperaturen und vor allem kaltes aber dafür futterreiches Wasser. Da wir ja wussten welche Inseln wir mit unserer Boots-Tour ansteuern werden, versuchten wir jene Tiere noch zu sehen, welche wir wahrscheinlich nicht auf unserer Tour sehen werden. Bereits im Flieger vor der Landung wird man mit den Regeln im Nationalpark vertraut gemacht.
Diese beinhaltet u.a. einen minimalen Abstand von 2m zu den Tieren. Dies scheint auch nötig zu sein, da fast alle Tiere keine Scheu vor den Menschen zeigen. Es ist generell faszinierend wie nahe man den Tieren kommt und teilweise das Gefühl hat dass sich diese richtig in Pose bringen vor der Kamera. Wir wohnten die ersten Tage in Puerto Ayora (der grösste Ort auf den Inseln). Von da aus unternahmen wir einen ersten Ausflug auf die Insel Isabella. Bei einem Rundgang an verschiedenen Stränden sahen wir die Meeres-Leguane (wie so viele Tiere hier, einzigartig auf den Galapagos), Flamingos und ein Haufen der roten Lava-Krabben welche in Gruppen schon mal andere Tiere lebend verspeisen, jedoch auch Kanibalen sind.Beim Kajaking gingen wir noch schnorcheln, wobei die einzige Überraschung das ca. 19 Grad kalte Wasser war. Gesehen haben wir ausser einer Schildkröte nicht viel. Zurück auf dem Kajak sahen wir noch zwei Galapagospinguine (die werden nur ca. 40cm gross) sowie die ersten Blaufusstölpel. Da jedoch die Hin und Rückfahrt mit der Fähre alleine ca. 5h dauerte, entschlossen wir uns, kein weiteres Inselhopping zu machen.
Am nächsten Tag erkundeten wir das Innere unserer Insel mit dem Fahrrad (inkl. zwei Tage Arsch-Schmerzen..). Auf einer privaten Ranch kann man die Landschildkröten in freier Natur beobachten. Diese gemächlichen Riesen werden bis zu 250kg schwer (Männchen) und können ein Alter von 120 Jahren erreichen. Gemäss dem Ranchbesitzer leben ca. 4000 Tiere in dieser für sie perfekten Region. Für die nächsten zwei Tage hatten wir Tagestauchgänge vor Ort gebucht. Am ersten Tag gings nach Seymour (eine Insel im nördlichen Teil), wo die Chance bestand, Hammerhaie zu sehen. Eigentlich ist in dieser Jahreszeit Wahlhai-Saison, die werden aber viel weiter draussen gesichtet und sind nur mit der 8-tages Tauchtour erreichbar - so hofften wir auf die zweite Spezialität, die Hammerhaie. Das Wasser in Seymour war teilweise 18 Grad (brrr....). Die vielen Haie (Weiss und Schwarz-Spitz Riffhai), die Rochen sowie die vielen Schildkröten und farbigen Fische entschädigten aber gut für das kalte Wasser. Am zweiten Tauchtag in Gordon Rocks war das Wasser nochmals etwas kälter und wir hatten keine Sonne. Was uns aber in Errinnerung bleiben wird, sind die Hammerhaie welche wir in diesem Tauchgang zu sehen bekamen sowie auch eine Gruppe von 7-9 spotted Eagle-Rays (gepunktete Adlerrochen) welche unsere Tauchgruppe kreuzten.
Bereits mit vielen Eindrücken und einer gut gefüllten Kamera gingen wir an Bord von unserer First Class Tour. Das Boot aber auch der Service waren echt der Hammer, geschweige denn unser Zimmer!!! WOW! Diesmal haben die Bilder nicht zuviel versprochen (was sonst oft der Fall ist...) Dies war zudem einer der ersten Tage mit nahezu blauem Himmel. Nach einem Besuch des scheinbar schönsten Strandes in Galapagos und dem Sonnenuntergang am Kicker-Rock, fuhr das Boot über Nacht gemütlich zum nächsten Spot. Auf Santa Fe sahen wir die ersten Land-Iguana sowie ein haufen Seelöwen (wobei diese eh überall rumliegen), beim Schnorcheln begleiteten uns dann die Seelöwen auch nochmals. Als wir uns aufmachten zum nächsten Spot erblickte Katja einen Buckelwal mit seinem Kalb. Für uns beide war dies der erste Wal den wir sahen - ensprechend fasziniert waren wir von den Tieren.Auch mit dem Boot gingen wir nochmals nach Seymour, diesmal jedoch an Land. Es ist speziell zu sehen, dass die Vögel (Hauptsächlich Blaufusstölpel und Fregattvögel) hier in allen Lebenszyklen leben. Die Einen balzen, die anderen paaren sich oder brüten die Eier aus, wiederum Andere sind schon fast flügge. So sieht man in einem Rundgang die verschiedenen Lebenssituationen fast wie in einem Museum - hier aber live in der Natur! Am speziellsten sind die Fregattmännchen, welche ihre rote Brust aufblasen für das Balzverhalten. So ging es von Insel zu Insel. Sehen die Inseln vom Boot teilweise ähnlich aus, so sind diese dann an Land wieder völlig anders. Auf jeder Insel überraschte uns die Natur mit einem neuen Schauspiel welches wir vorhin noch nicht kannten.
Nach 5 Tagen an Board von einem absoluten gemuetlichen wenn nicht sogar luxuriösen Boot gingen wir wieder an Land. Völlig geflascht von soviel Natur mussten wir zuerst mal unsere Eindruecke sortieren um verarbeiten zu können.

Auch wenn dieser Trip wahrscheinlich etwas vom teuersten sein wird auf unserer Reise war er jeder einzelne Cent wert!

Liebe Gruess usem Naturparadies Galapagos
Katja und Silvan

ps: da wir von den Galapagos nur schweren Herzens die Bilder aussortieren konnten, gibt es diesmal einige Bilder mehr.

Bilder Otavalo

Bilder Galapagos


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